Körper, Geist und Seele im Einklang – das klingt vielleicht erst einmal ein wenig schwierig. Dennoch ist diese alte Weisheit auch in der heutigen Zeit noch genauso gültig wie damals. Wir haben diese Erkenntnis nur aus den Augen verloren. Wenn wir durch unsere eher rational orientierte Welt, den Bezug zu unserem Körper verlieren, kann uns das Krank machen. Der Körper ist in Wirklichkeit nämlich viel mehr als eine Maschine die uns nur am Leben erhält. Yoga hilft uns, den Körper wieder besser wahrzunehmen und zu spüren. Und ja: Yoga tut wirklich so gut wie es gesagt wird, und es wirkt sich zusätzlich auf viele verschiedene Krankheiten positiv aus.
Viele Menschen suchen erst nach Hilfe wenn sie merken, dass es Ihnen nicht gut geht. Wir suchen Ärzte auf, treiben Sport und stellen unsere Ernährung um. Aber nicht immer hilft uns das allein – nämlich dann, wenn wir uns nicht in unserer "inneren Mitte" befinden. Hier würden uns Weisheiten und die Psychologie helfen. Die reine Theorie, was uns gut tut und was nicht, reicht oft aber nicht aus, um Erfolge zu erzielen. Manchen Menschen fällt es schwer, eine Erkenntnis auch wirklich umzusetzen. Denn wir Menschen handeln „von Natur aus“ nach unseren Emotionen, und nicht nur nach unseren rationalen Auffassungen. Wir können uns daher hunderte Weisheiten aneignen, solange wir diese nicht fühlen, können wir noch nicht danach leben.
Hier kann uns Yoga helfen. Denn das ist eine praktische Übung die wirklich jeder ausüben kann. Dank Yoga verbessern wir einerseits unseren Gesundheitszustand, wir bauen Stress und Anspannungen ab, und unser Kopf entspannt sich und wird wieder leistungsfähiger. Andererseits verbessert Yoga auch unser Gefühlsempfinden, wir gelangen mehr in unsere Mitte, und finden neues Selbstvertrauen. Yoga hilft uns dabei, Erkenntnisse und Wahrheiten über das Leben nicht nur zu verstehen, sondern auch danach leben zu können.
Die Beschreibungen in diesem Kapitel geben selbstverständlich nur einen Teil von der Yoga-Welt wieder. Yoga ist sehr umfangreich, und viele Themen gibt es zu erwähnen. Nicht umsonst finden sich zahlreiche Bücher rund um dieses Thema. Es gibt auch mehrere Yoga-Richtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Um Yoga-Neulinge aber nicht zu verwirren, werden in diesem Kapitel absichtlich nur die wichtigsten Punkte angesprochen, ohne zu tief in die Materie einzusteigen.
Yoga bei Stress und Überforderung:
Yoga ist grundsätzlich für alle Menschen geeignet und hilfreich, um körperlich und geistig gesünder zu werden. Für Menschen die unter Stress/Anspannung leiden oder manchmal depressive Stimmungen verspüren, ist Yoga aber wirklich eine ganz besondere Hilfe!
© byheaven / Shotshop.com
In unserer heutigen „modernen“ Zeit werden viele Anforderungen an uns gestellt. Wir werden beruflich eingespannt, der Haushalt will erledigt werden, Familie und Freunde brauchen unsere Aufmerksamkeit. Bei vielen Menschen kommen eine Menge Aufgaben zusammen, so dass nur noch sehr wenig Zeit für uns selbst, zur Entspannung und Erholung übrig bleibt. Daher versuchen einige, diese Aufgaben möglichst schnell zu bewältigen, damit immer mehr in weniger Zeit erledigt werden kann. Auch am Arbeitsplatz werden oft hohe Ansprüche an uns gestellt, und es gibt immer mehr Anforderungen welche ebenfalls in kürzester Zeit bewältigt werden sollen.
All dies kann dazu führen, dass wir im Alltag unter Dauerstress stehen, meistens ohne dass wir es selbst merken. Manche Menschen scheinen unter diesem Stress richtig aufzugehen, und sie stürzen sich sogar gerne in die ganze Arbeit. Erst wenn es zu spät ist bemerken sie, dass Ihre Energien erschöpft sind. Andere Menschen merken schnell, dass Ihnen der Stress nicht bekommt, und fühlen sich überfordert und sehnen sich nach Ruhe.
Gehört Ihr vielleicht auch zu den Menschen die sich oft schlapp oder müde fühlen? Und habt Ihr das Gefühl Euch nicht genug ausruhen zu können? Leidet Ihr beispielsweise öfters unter Kopfschmerzen? Oder schlaft Ihr nicht mehr so gut? Habt Ihr das Gefühl dass Euch die Dinge "zu viel" geworden sind?
Dann wird es höchste Zeit, für Euer Wohlbefinden etwas aktiv zu unternehmen, damit es Euch wieder besser geht, denn schließlich ist das Euer eigenes, einmaliges, kostbares Leben. Es kann nicht sein, dass Ihr dauerhaft so viel leisten müsst dass es Euch dabei schlecht geht! Ein bekanntes, Nachdenkens-wertes Zitat bringt es längst auf den Punkt: "Wir Arbeiten um zu leben, und leben nicht um zu arbeiten!" |
"Gott gab uns die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt"
(aus Finnland)
Setzt also neue Prioritäten in Eurem Leben: Was ist wirklich Notwendig?
Wo darf ich auch mal „Nein“ sagen?
Wenn man jedoch eine längere Zeit schon unter Stress steht, ist es gar nicht mehr so einfach, wieder abzuschalten. Denn die Gedanken arbeiten dann auch in Erholungsphasen und auch im Schlaf weiter auf Hochtouren. Aber besonders die Entspannung "des Denkens" würde sehr viel dazu beitragen, um uns wieder besser zu fühlen. Hier ist Yoga eine „unterschätzte unschätzbare“ Hilfe, denn Yoga entspannt nicht nur Körper sondern eben auch die Gedanken, und ist daher gerade für Menschen die unter Stress stehen, unbezahlbar!
Was genau ist Yoga:
Einfach und allgemein ausgedrückt ist Yoga: Gymnastische Übungen mit vielen Pausen und der richtigen Atemtechnik. Und das alles, ohne dabei nachzudenken. Gerade die Kombination dieser Eigenschaften macht Yoga sehr effizient. Das einzige was wir für Yoga brauchen, sind eine Decke oder am besten eine Gymnastikmatte, sowie eine Stunde Zeit. Auch eine halbe Stunde Yoga hilft natürlich schon. Die wohltuende Wirkung kommt jedoch bei einer vollen Stunde besonders gut zur Geltung.
Viele denken bei Yoga gleich an ganz komplizierte Verrenkungen welche ein ungeübter Mensch nicht so leicht hinbekommen würde. Schwierige Übungen hinzubekommen, darauf kommt es aber überhaupt nicht an - es ist nicht wichtig. Denn selbst die leichteste Übung ist schon genauso gut geeignet zur Entspannung wie eine schwierige. Denn egal wie schlecht uns Yoga gelingt, alleine dass wir es ausüben lässt den Körper tief Entspannen und beruhigt die Gedanken. Yoga hat einen ähnlichen Effekt wie eine Meditation.
Eine typische Yoga Übung kann beispielsweise folgendermaßen aussehen:
Mit Worten ist es schwierig, einen Bewegungsablauf so zu beschreiben, dass man ihn sich bildlich vorstellen kann. Daher werden in dem folgenden Beispiel eventuell ein paar Fragen aufkommen. Am Ende dieses Kapitels findet Ihr jedoch Links zu Videos, die Ihr Euch ansehen könnt. Darin werden dann viele Yoga-Übungen gezeigt, und wenn man es in bewegten Bildern sieht, bleiben kaum Fragen offen.
© byheaven / Shotshop.com
Wir atmen während der ganzen Yoga-Stunde langsam und gleichmäßig ein und aus, möglichst tief in den Bauch hinein. Wir versuchen in der ganzen Zeit nichts zu denken, und stattdessen versuchen wir unsere bewusste Aufmerksamkeit auf die Atmung zu richten. Wenn zwischendurch immer wieder Gedanken auftauchen, richten wir einfach wieder die Aufmerksamkeit zurück auf die Atmung. Selbst wenn sich die Gedanken sehr oft während des Yoga aufdrängen, macht das nichts.
|
Das schwierige ist nicht, die Übung hinzubekommen, sondern die Gedanken loszulassen. Das ist aber zunächst einmal verständlich, denn unser Gehirn ist ja jahrelang darauf programmiert, permanent zu arbeiten, und auf einmal soll es Pause machen?! Hier kommt es auf unsere richtige Sichtweise an, nämlich: „Es ist ein großer Erfolg für mich, wenn ich es in 60 Minuten Yoga geschafft habe, auch nur 2 Minuten keine Gedanken gehabt zu haben.“ Im Laufe der Zeit fällt das Loslassen der Gedanken leichter. Das Gehirn kann anfangen sich zu regenerieren, und es wird spürbar leistungsfähiger.
Welche Wirkungen Yoga im Körper haben kann:
- Da die Gelenke beim Yoga bewegt werden, regenerieren sich durch die Bewegungen abgenutzte Gelenk-Knorpel. Dies kann eine Vielzahl an Gelenkbeschwerden - unter anderem Rückenschmerzen - lindern.
- Die Muskeln und Sehnen werden bewegt und gedehnt. Dadurch entspannen sich diese, und Beschwerden werden gemindert. Schmerzen in der Schulter, im Nacken und gerade auch im Rücken, werden oft durch verspannte Muskeln verursacht. Yoga baut solche Verspannungen im ganzen Körper ab.
- Die Entspannung des Körpers wirkt sich auch auf viele weitere Bereiche aus, z.B. kann der Blutdruck gesenkt, und Migräne gelindert werden.
- Die Durchblutung des Organismus wird angeregt, wodurch die Organe mit mehr Sauerstoff versorgt werden. Dadurch können sie intensiver arbeiten und sich besser regenerieren. Auch das Immunsystem wird gestärkt.
- Besonders auf das Gehirn wirkt die tiefe Entspannung heilend: Kopfschmerzen werden gelindert, Stress wird abgebaut, und die Leistungsfähigkeit sowie die Konzentration steigern sich wieder.
Wenn wir nichts unternehmen, werden unsere Beschwerden – welcher Art auch immer – in der Regel im Laufe der Zeit immer schlimmer. Daher sind selbst kleine Verbesserungen schon ein großer Erfolg, und diese stellen sich schon nach wenigen Sitzungen ein. Auf den folgenden Internetseiten findet Ihr noch einige weitere Aspekte, wie Yoga sich auswirkt:
Yoga öffnet den Geist:
Yoga ist aber längst nicht nur eine rein körperliche Übung, sondern besonders der Geist wird wieder "in Einklang" gebracht. Wir werden ruhiger, gelassener, entspannter, finden mehr zu uns selbst - und kommen unseren eigenen Gefühlen wieder näher. Wir entwickeln dank Yoga ein besseres Gefühl für unseren Körper - und dieses ist die Voraussetzung um die eigenen Emotionen bewusst wahrzunehmen. Dieses wiederum hilft uns automatisch auch die Emotionen unserer Mitmenschen besser nachzuvollziehen. Dadurch trägt Yoga dazu bei, uns selbst und andere Menschen sensibler zu Verstehen.
Yoga individuell:
Selbstverständlich ist jeder Mensch einzigartig in seinem Wesen und seiner psychischen und physischen Verfassung. Eine Übung die dem einen gut tut, kann der andere als unangenehm empfinden. Daher ist es für jeden einzelnen wichtig herauszufinden, welche Yoga-Übungen ihm persönlich besonders gut tun. Es gilt darauf zu achten, dass Dehnen und Strecken keine Schmerzen verursachen. Auch dürfen Übungen nicht so schwer sein, das wir nicht mehr ruhig dabei Atmen können. Wenn Euch eine Übung zu schwer ist, könnt Ihr diese weglassen. Viele Übungen können auch vereinfacht werden, zum Beispiel indem Ihr Euch zusätzlich abstützt oder die Haltung nur teilweise einnehmt. Wenn der Boden für eine Übung zu hart ist kann man auch ein zusätzliches Kissen verwenden.
Wo kann ich Yoga lernen:
Wenn jemand Yoga ausprobieren möchte, kann er in vielen Städten nach einer Yoga-Schule suchen. Hier bekommt man sachkundige Anleitung und Begleitung. Und dank wöchentlichem Termin fällt es auch leichter „am Ball zu bleiben“. So lernt man nebenbei auch noch „Gleichgesinnte“ kennen – und in der Gruppe kann Yoga noch mehr Freude machen, als zu Hause alleine.
Wenn Ihr nachweisliche Beschwerden wie z.B. Depression, Spannungs-Kopfschmerzen oder hohen Blutdruck habt, könnt Ihr Euch auch bei Eurer Krankenkasse erkundigen, ob die Kosten für die Yoga-Kurse anteilig erstattet werden.
Über Yoga kann man sich aber im Internet sehr gut informieren. Denn bei Youtube gibt es zum Beispiel sehr viele Videos mit Yoga-Übungen zum anschauen. Das ist kostenlos und kann immer genutzt werden, wenn man gerade Zeit und Muße dazu hat:
Video-Lernstunden für:
Anfänger: | Fortgeschritte: |
Video 1 | |
Video 2 | |
Video 3 | |
Video 4 |
© pongsuwan / Shotshop.com
Anmerkung: In den Videos für Fortgeschrittene sind teilweise wenig Pausen zu sehen. Dies liegt unter anderem daran, dass Übungen welche für einen Anfänger noch schwer sind, inzwischen so leicht geworden sind das diese als Entspannungsphase genutzt werden. Wenn man sich aber bei Yoga noch in der Anfangsphase befindet, kann es auch bei Ausübung von "fortgeschrittenen Übungen" sinnvoll sein, zusätzliche Entspannungspausen einzulegen. Denn bei Yoga geht es nicht um Leistung!
Meditation ist ein Ort der Selbstbegegnung
und der Gottesbegegnung
(Anselm Grün)
Zeit und Muße sind wie zwei Seiten einer kleinen Münze.
Sie zu missachten, heißt auf Reichtum zu verzichten.
(Anton Kner)
Im bewussten Atmen kannst Du Dich Deiner inneren Quelle nähern
und neue Kraft schöpfen.
(Anselm Grün)
Achte auf deinen Atem.
Wenn du ausatmest,
kannst du alle Sorgen und allen Druck, den du in dir spürst,
loslassen.
(Anselm Grün)
Letzte Änderung: 24.01.2021 18:29:09
Vielen Dank für die Bilder:
"Lila Blumen": © Martin Berk / pixelio.de
"Oase der Ruhe": © Rainer Sturm / pixelio.de
"Steine Trum": © Twinlili / pixelio.de
"Pink Blüten": © Twinlili / pixelio.de
Zum elves-castle Song des Monats: