Bootmanager einrichten

- Windows XP, Vista, 7, 8 & 10 -


(Tipp: Nutzt die Suchfunktion Eures Browsers Strg+F - um auf dieser Seite einen bestimmten Begriff zu finden)



 

Inhaltsverzeichnis - UEFI & GPT:

Übersichts-Tabelle mit den Unterschieden zwischen BIOS und UEFI:
Die unterschiedlichen Partitionen bei BIOS und UEFI:
Welche Neuerungen weist UEFI auf?
Ein Betriebssystem im UEFI-Modus installieren:
Ein weiteres UEFI Betriebssystem zu einem vorhandenen hinzufügen:
Möglichkeiten um Windows XP im UEFI-Modus zu betreiben:
UEFI Mainboard im Bios-Emulation Modus mit MBR laufen lassen (CSM/Legacy):
Windows 8/10 im MBR-Modus?
Die Einträge im UEFI-Bootmanager bearbeiten:
Windows von einem USB Stick installieren (UEFI & BIOS):

Umfrage: Welche Betriebssysteme verwendet Ihr?






Inhaltsverzeichnis - Bios & MBR:

Die richtige Installations- Reihenfolge:
Ein älteres Windows nachträglich zu einem neuen Windows installieren:
Bootmanager bearbeiten mit EasyBCD:
Der neue Windows 8/10 Bootmanager: 
Bootmanager Einträge anpassen mit Windows-Boardmitteln: 
Nur bei Fehlern: Bootmanager reparieren Vista/7/8:  
Nur bei Fehlern: Bootmanager reparieren 2000/XP: 
Mehrmals Windows 2000/XP auf einem PC: (mit XP Boardmitteln)
Wo wird der Bootmanager gespeichert?
Bootmanager auf System- statt auf Daten-Festplatte installieren:
Bootmanager nachträglich auf System-Festplatte installieren:
Bei einer nachträglichen Installation den bisherigen Bootmanager beibehalten:
Festplatte mit 3 TB in voller Größe nutzen:




 

Einen Bootmanager brauchen wir, wenn wir auf einen Computer mehrere Betriebssysteme parallel installieren möchten. Zum Beispiel wenn wir auf der Festplatte C: Windows 7 verwenden, und auf D: Windows  10 ausprobieren möchten. Andere möchten vielleicht ihr Windows 7 zweimal auf Ihrem PC installieren, damit sie in dem einen System z.B. Programme testen können, ohne Ihr Haupt-System zu beeinflussen. Dieses Kapitel erfordert ein wenig an Grundwissen, und richtet sich daher eher an Leser welche schon ein wenig an Erfahrungen mit PCs mitbringen. Es wurde aber darauf geachtet, so wenig Wissen wie möglich vorauszusetzen.

 

Wenn wir den PC starten, wird als erstes das Bios (oder der Nachfolger, das UEFI) geladen. Als zweiter Schritt wird der Bootmanager geladen. In diesem Bootmanager steht, auf welcher Festplatten-Partition sich das Betriebssystem befindet. Das entsprechende Betriebssystem wird dann vom Bootmanager selbst gestartet. Davon bemerken wir als Anwender normalerweise nichts, da dieses im Hintergrund abläuft.

Erst wenn wir mehrere Betriebssysteme installieren und den Bootmanager einrichten, erscheint beim Start des Bootmanagers ein neues Menü, in welchem wir dann aussuchen können, welches Betriebssystem wir booten möchten. Wenn wir nichts auswählen, wird nach einigen Sekunden das System gestartet, welches wir als "Standard" markiert haben.

 

Um den Bootmanager richtig zu installieren, ist es notwendig zu Unterscheiden, ob der PC mit einem Bios oder dem neuen UEFI ausgestattet ist. Das Bios/UEFI ist eine kleine Software, die sich auf dem Mainboard des PC befindet, welches die Kommunikation zwischen Betriebssystem und der Hardware sicher stellt. Viele Jahre in der Vergangenheit gab es das Bios, zusammen mit der MBR-Partitionstabelle. Doch seit Einführung von Windows 8/10 sind die PC Hersteller verpflichtet, das "neue Bios", nämlich das „UEFI“ zusammen mit der GPT-Partitionstabelle zu verwenden.

 UEFI ist also der Nachfolger des Bios, und die beiden sind untereinander leider nicht kompatibel. UEFI bietet eine ganze Reihe an Vorteilen, und diese Neuerungen waren auch dringend nötig. So können zum Beispiel nun größere Festplatten als 2 TB verwendet werden. Doch weil UEFI nicht kompatibel mit dem herkömmlichen Bios ist, ist es mit der Einrichtung eines Bootmanagers ein wenig komplizierter und umfangreicher geworden. Denn je nachdem, ob das Mainboard im Bios oder UEFI Modus arbeitet, ergeben sich andere Vorgehensweisen und Möglichkeiten um den Bootmanager einzurichten.



 

Wer sich also nun einen Bootmanager mit mehreren Betriebssystemen einrichten möchte, muss zunächst herausfinden, ob das Mainboard seines PCs mit dem alten BIOS oder mit dem neuen UEFI ausgestattet ist:

 

Möglichkeit 1:

Drückt direkt nach dem Einschalten des PCs - wo die ersten Meldungen eingeblendet werden - die Taste F2 oder Entf. Dadurch wird das Bios bzw. das UEFI Menü geladen. Wenn Ihr in diesem Menü seid: Könnt Ihr dieses ausschließlich mit der Tastatur bedienen? Oder könnt Ihr es auch mit der Maus bedienen? Wenn die Bedienung nur mit der Tastatur funktioniert, habt Ihr ziemlich wahrscheinlich das herkömmliche Bios.
.
Wenn die Bedienung hingegen mit der Maus möglich ist, habt Ihr das neue UEFI. Dieses hat auch eine modernere grafische Oberfläche mit "bunten Icons", während das Bios nur Text-Grafiken enthält. Allerdings gibt es bei manchen Laptops auch ein UEFI welche weiterhin nur mit Tastatur bedient werden, daher ist dieser Punkt leider nicht ganz 100%ig zuverlässig.


Alle Notebooks und Fertig-PCs mit vorinstalliertem Windows 8/10 sind in jedem Fall mit UEFI ausgestattet, (und laufen auch im UEFI-Modus) dieses hat Microsoft „zur Pflicht“ gemacht.

Windows 8 ist im Oktober 2012 erschienen, Ihr könnt also auch anhand des Alters des PC auf UEFI oder Bios schließen.

 

 

Möglichkeit 2 - 100% zuverlässig:

Unter Windows könnt Ihr ebenfalls nachschauen, ob Eure Festplatte als MBR oder im UEFI-Modus mit GPT eingerichtet wurde: Klickt im Windows-Explorer mit rechter Maustaste auf "Computer" bzw. "Dieser PC" –> Eigenschaften –> Gerätemanager –> Laufwerke -> Rechte Maustaste auf die Festplatte (Disk Device) – Eigenschaften – Volumes – Aktualisieren.

Geräte Manager

 Dann steht bei „Partitionsstil“ entweder: 
GPT (UEFI) oder MBR (BIOS):

Partitionsstil

 



 

Wenn Ihr ein PC mit Bios habt (oder wenn Ihr Euer UEFI-Mainboard im Modus "Bios-Emulation" laufen lasst), könnt Ihr HIER weiterlesen. Wenn Ihr hingegen einen PC mit UEFI habt, und diesen Modus beibehalten möchtet, könnt Ihr HIER weiterlesen.

 

 

 

Festplatte Innenleben



 

 

 

Im folgenden findet Ihr eine Übersichts-Tabelle mit den
 Unterschieden zwischen BIOS und UEFI:

 

 

 

BIOS
(Basic Input Output System)
 PC's bis ca. 2013

UEFI
(Unified Extensible Firmware Interface)
 PC's ab ca. 2013
Aussehen und BedienungNur mit Tastatur und schlichtem Design

Mit Mausunterstützung und grafischer Oberfläche

Partitionstabelle

MBR (Master Boot Record)
Größe: 0,5 KB
 (GPT nur als Datenfestplatte möglich)

GPT (GUID Partitions-Tabelle)
 Größe: mind. 16,0 KB
Bootmanager Speicherort

Nur 1x auf der aktiven "System" oder "C:\" Partition vorhanden. Alte Bootmanager werden durch neue Bootmanager überschrieben!

Alle Bootmanager werden auf der EFI System-Partition (ESP) gesammelt gespeichert, und nicht mehr überschrieben. Konflikte sind damit ausgeschlossen. Die ESP-Partition wird auch nicht mehr als Aktiv markiert.

Aufgabe der Auswahl des Betriebssystems

Übernimmt der Bootmanager selbst: Betriebssystem-Auswahl-Bildschirm wird
 beim PC-Start automatisch angezeigt.

Übernimmt nun UEFI:
Betriebssystem-Auswahl-Bildschirm muss
manuell per F8/F10/F12 aufgerufen werden.
Festplattengrößen

Bis 2 Terra Byte (Über 2 TB nur als Datenfestplatte möglich)

Bis 18 Exa Byte
 (18.874.368 Terra Byte)
Architektur32 Bit und 64 Bit möglich

Ausschließlich nur noch
 64 Bit möglich.

Unterstützte BetriebssystemeAlle

Windows Vista mit SP1
Windows 7 / 8 / 10
 Ubuntu ab 11.10

Bootzeit bis Windows geladen wird

ca. 10 Sek.ca. 2-3 Sek.

Anzahl der möglichen
 primären Partitionen

4

128












Die Partitionen auf der Festplatte werden je
 nach UEFI oder Bios unterschiedlich angelegt:


 

UEFI mit GPT:

Name der Partition:

Tpy:Dateisystem:Größe:
Disk0 Partition 1

EFI System Partition (ESP)

System
(nicht Aktiv)
FAT 32

100MB bis 1TB
(~0,01% der Festplatte)

Disk0 Partition 2

128 MSR (Microsoft Reserved)

Reserviertunformatiert128 MB
Disk0 Partition 3

Windows Laufwerk C:\

PrimärNTFSz.B. 100 GB

Disk0 Partition 4

Windows Laufwerk D:
 (Empfehlung für Daten)

PrimärNTFSz.B. 1000 GB



 

Bios mit MBR: 

Name der Partition:

Tpy:Dateisystem:Größe:
Disk0 Partition 1

System Reserviert

System 
(Aktiv)
NTFS100 / 350 MB
Disk0 Partition 2

Windows Laufwerk C:\

PrimärNTFSz.B. 100 GB
Disk0 Partition 3

Windows Laufwerk D:
 (Empfehlung für Daten)

PrimärNTFSz.B. 1000 GB


Hinweis: Die Partition "System Reserviert" kann bei MBR fehlen, wenn auf der Festplatte früher Windows XP installiert war. Dann existiert nur die C: Partition, und "diese" ist als Aktiv gekennzeichnet.


 

 

Welche Neuerungen weist UEFI im Detail auf?

  • UEFI verwendet nicht mehr die alte MBR-Partitionstabelle, sondern die neue GPT-Partitionstabelle. Der MBR konnte nur maximal 2TB adressieren, mit dem neuen GPT können Festplatten mit bis zu 18 Millionen TB adressiert werden.
     
  • Weiterhin konnte der MBR nur 4 primäre Partitionen verwalten, mit GPT können hingegen bis zu 128 primäre Partitionen erstellt werden.
     
  • Neu ist auch, dass alle Bootmanager nun auf der neuen EFI-Systempartition (ESP) gesammelt gespeichert werden. Diese ist mindestens 100 MB groß, nutzt das FAT32 Dateisystem, und wird nicht mehr als "aktiv" markiert. Bei der Installation einer neuen Windowsversion wird auch endlich nicht mehr der alte Bootmanager überschrieben. UEFI liest beim Start des PC die Boot-Partition (ESP), und bietet alle gefundenen Bootmanager als Startoption an.
     
  • Bei UEFI werden sogenannte "versteckten Sektoren" nicht mehr unterstützt. Daher braucht Windows die neue 128MB MSR Partition (Microsoft Reserved Partition), um diese z.B. bei Bedarf für dynamische Laufwerke zu verwenden.
     
  • Das neue UEFI Menü hat eine modernere grafische Oberfläche mit Mausbedienung und Netzwerkverbindung (Updates aus dem Internet). Auch bieten im UEFI einige Mainboard-Hersteller nützliche Funktionen an, wie z.B. um den Arbeitsspeicher auf Fehler zu scannen. Vor allem kann man im UEFI selbst nach Updates suchen und diese installieren lassen.
     
  • Weiterhin wurde der Bootvorgang deutlich beschleunigt. Das herkömmliche Bios hat die PC Komponenten einzeln hintereinander erfasst, dann auf den Festplatten nach dem Bootmanager gesucht, und anschließend Windows gestartet und die Treiber eingelesen. Bei UEFI hingegen können alle PC Komponenten parallel erfasst werden. Diese Zeit wird außerdem auch schon genutzt, um die Treiber vorab einzulesen. Anschließend weiß UEFI durch die Voreinstellung automatisch, wo genau sich der Bootmanager befindet und kann direkt das Betriebssystem starten. So brauchte das Bios ca. 10 Sekunden bis Windows geladen wurde, UEFI hingegen braucht für die gleiche Arbeit nur noch ca. 2 Sekunden.
     
  • UEFI bietet eine neue Funktion SecureBoot. Diese soll verhindern, dass sich Viren vor dem Booten von Windows installieren können. Sie kann nur genutzt werden, wenn der UEFI-Modus aktiviert ist. Allerdings verhindert SecureBoot leider das Booten von allen USB-Sticks und von Live-CDs, welche nicht den "strengen Vorgaben" von Microsoft entsprechen. Ein erfolgreiches Booten mit eingeschaltetem Secure Boot ist nämlich nur möglich, wenn man sich bei Microsoft registriert, und dafür einen speziellen "Key" enthält. Hierfür müssen einige Anforderungen erfüllt werden. Daher ist SecureBoot in die Kritik geraten, da Microsoft es auf Windows PCs schwer macht, Konkurrenz-Betriebssysteme zu installieren.

     Zur Not lässt sich SecureBoot zwar ausschalten, um von einer nicht kompatiblen Live-CD zu booten, aber es kann dann zu Schwierigkeiten führen, anschliessend wieder von der GPT-Festplatte zu booten. Daher sollte man lieber versuchen, nur noch UEFI & SecureBoot taugliche DVDs zu booten.  

 

  • Im Zusammenhang mit UEFI, ist manchmal auch von EFI (Extensible Firmware Interface) die Rede. EFI ist der Vorläufer, die Basis von UEFI. Erst die Weiterentwicklung von EFI, nämlich UEFI hat sich heute durchgesetzt. Wenn also von EFI die Rede ist, ist damit das heutige UEFI gemeint.

     
  • Damit der Bootvorgang bei UEFI beschleunigt gestartet werden kann, müssen die Hardwarekomponenten, wie z.B. die Grafikkarte des PCs den UEFI-Modus auch unterstützten. Wenn sie dies nicht tun, funktioniert UEFI zwar, aber der Bootvorgang wäre nicht mehr so gut beschleunigt. Seit ca. 2012 unterstützen aber fast alle Hersteller den neuen UEFI Standards.

     
  • Mit UEFI werden ARM Prozessoren unterstützt. Dies ist eine modernere CPU Architektur, die jedoch vorwiegend nur in Tablets und Smartphones verwendet wird. Ein Vorteil der ARM Architektur ist zum Beispiel die besonders gute Stromspar-Funktion. Aus Kompatibilitätsgründen, und wegen der bislang recht schwachen Leistung, kann ARM jedoch nicht in herkömmlichen PCs verwendet werden. Aber dank der Unterstützung von ARM, kann Windows 8/10 auch auf Tablets/Smartphones verwendet werden.










Bootmanager einrichten mit dem
 neuen UEFI und der GPT-Partitionstabelle:





Ein Betriebssystem im UEFI-Modus installieren:

Stellt zunächst sicher, dass im UEFI-Bios die Funktionen „CSM/Legacy“ ganz ausgeschaltet sind (Nicht auf AUTO stellen, sonst schaltet das Mainboard eventuell selbstständig um, ohne Euch zu fragen), und das „UEFI“ eingeschaltet ist. CSM/Legacy simuliert ein Bios, und dies würde verhindern dass Windows im UEFI-Modus installiert werden kann.
 

Falls Ihr bisher ein MBR-Betriebssystem installiert hattet, und nun zu UEFI wechseln möchtet, gibt es eine weitere wichtige Voraussetzung: 

Bevor Ihr Windows dann im UEFI-Modus installieren könntet, müssten zuvor erst alle vorhandenen Partitionen auf der Festplatte komplett gelöscht werden. Wenn Ihr mehr als eine physikalische Festplatte eingebaut habt, schließt nur die Festplatte an, auf welche Windows installiert werden soll, wie 
hier beschrieben. 

 



Anschließend kann es losgehen: Ihr müsst darauf achten, dass dieses neue Betriebssystem auch wirklich im UEFI-Modus installiert wird, und eben nicht im MBR-Modus. Wenn Ihr nun von der Windows 7/8 DVD (oder vom USB-Stick) bootet, erscheint das Laufwerk nämlich zwei Mal: Einmal mit „UEFI“ und einmal ohne UEFI. (Entweder Ihr stellt im UEFI direkt ein, dass von DVD gebootet werden soll, oder beim Start des PC könnt Ihr - je nach Hersteller - auch mit den Tasten F8/F12/ESC das Bootmenü aufrufen) Dieses Auswahlmenü mit den beiden DVD-Laufwerken wird teilweise nur wenige Sekunden angezeigt, und Ihr müsst unbedingt das DVD Laufwerk mit dem UEFI auswählen. Eventuell erscheint anschließend noch eine weitere Meldung für 1-2 Sekunden, in welcher eine bestimmte Taste gedrückt werden muss um UEFI zu aktivieren. Passt daher in dieser Phase ganz genau auf und reagiert schnell, damit es erfolgreich klappt.


Falls bei jemandem nicht das UEFI DVD-Laufwerk angeboten wird, stellt sicher dass Ihr wirklich eine 64 BIT DVD eingelegt habt. Außerdem schließt das DVD-Laufwerk an keine SATA Anschlüsse von Drittanbietern (MARVELL) , sondern verwendet die originalen braunen Intel-Anschlüsse, am besten den ersten. (Die SATA Anschlüsse sind in der Regel mit Nummern beschriftet) Es gibt aber wohl auch manchmal ältere Laufwerke, die einfach nicht mit UEFI funktionieren. In diesem Falle könnt Ihr Windows vom USB Stick installieren, dieses wird hier beschrieben.

 Wenn Ihr also nun das UEFI-DVD Laufwerk ausgewählt habt, könnt Ihr das neue Betriebssystem installieren. Während der Installation werden im Partitionsmanager zwei zusätzliche Partitionen angezeigt, einmal die „EFI System Partition" (ESP) auf welcher der Bootmanager gespeichert wird, sowie die „128MSR“. Das ist dann Eure Bestätigung, dass Ihr Euer Betriebssystem erfolgreich im UEFI Modus installieren werdet. Wenn hingegen die „128MSR“ (Microsoft Reserved Partition) Partition fehlen würde, bedeutet dies dass das Betriebssystem im MBR-Modus (Bios-Simulation) installiert würde.


 

Nach der Installation könnt Ihr im Gerätemanager unter Windows ebenfalls nachschauen, ob Eure Festplatte als MBR oder im UEFI-Modus mit GPT eingerichtet wurde.




 


UEFI - Ein weiteres UEFI Betriebssystem zu einem vorhandenen hinzufügen:

Wenn Ihr schon ein UEFI-Betriebssystem vorinstalliert habt, könnt Ihr ohne Schwierigkeiten ein weiteres 64-Bit UEFI-Betriebssystem (Vista mit SP1; Windows 7; Windows 8, Windows 10) dazu installieren. Geht genauso wie oben beschrieben vor, aber dieses Mal braucht Ihr nicht vorher alle Partitionen löschen, denn die Festplatte befindet sich ja schon im GPT-Partitionsmodus. Es ist aber sehr wichtig, wieder das DVD Laufwerk mit UEFI auszuwählen. Nach der Installation des Betriebssystems wird im UEFI die Funktion zur Verfügung stehen, dass bei jedem PC-Start ein Menü mit den verschiedenen Betriebssystemen angezeigt wird.

 Auch Linux ist kompatibel mit UEFI. Die Vorgehensweise ist hierbei die Gleiche, wie auch für Windows. Auf der Seite von 
ubuntu-users findet Ihr ausführliche Informationen und Anleitungen um Ubuntu Linux unter UEFI zu installieren.



Tipps für eine erfolgreiche zusätzliche UEFI-Installation:

Falls die Installation scheitert, probiert es ein weiteres Mal mit ausgeschaltetem "Secure-Boot". Es kann sein, dass Euer Wunsch-Betriebssystem zwar schon im UEFI Modus funktioniert, jedoch noch keine Microsoft-Zertifizierung für Secure-Boot hat.



Wenn Ihr auf dem UEFI-PC versehentlich ein MBR-Betriebssystem installiert habt, kann dieses nicht gestartet werden, und Ihr erhaltet eine Fehlermeldung wie z.B. „Operating system is invalid“. Installiert dann einfach Euer Betriebssystem noch Mal neu, dieses Mal dann richtig im UEFI-Modus, wie oben beschrieben.


Installiert außerdem zuerst alle gewünschten Windows-UEFI-Betriebssysteme. Erst danach installiert ggf. Linux, oder andere Systeme. Ansonsten kann es manchmal zu unerwarteten Fehlfunktionen bei der Installation führen.


 Achtet außerdem darauf, im UEFI-Modus nur solche Live-CDs / Boot-USB-Sticks zu starten, welche den UEFI Modus wirklich 100%ig unterstützen. Bei Verwendung von MBR-Live-CDs können manchmal Beschädigungen an der GPT-Partitionstabelle entstehen, welche im schlimmsten Falle den Start von Windows verhindern.



 





Möglichkeiten um Windows XP oder andere 32-Bit Betriebssysteme
 im UEFI-Modus zu betreiben:

  • Leider lässt sich kein Windows XP (weder 32 noch 64 Bit) noch ein anderes 32-Bit Betriebssystem im UEFI-Modus installieren.
     
  • Ein solches kann lediglich in einer Virtual-Box innerhalb des UEFI-Betriebssystems installiert werden.
     
  • Alternativ kann komplett vom UEFI-Modus, zum Bios-Modus (CSM/Legacy) gewechselt werden. Dieses findet Ihr hier beschrieben.
     
  • Nur wenn man zwei physikalische Festplatten in den PC eingebaut, lässt sich MBR und GPT parallel betreiben - dieses empfehle ich aber nicht zu tun, da ein kleiner Fehler schnell zu Problemen führt:

    Auf allen Partitionen von Festplatte A würde sich eine GPT-Tabelle befinden, mit entsprechenden UEFI Betriebssystemen und dem UEFI Bootloader.
    Auf allen Partitionen der Festplatte B befände sich hingegen eine MBR-Tabelle, mit den älteren Betriebssystemen wie Windows XP und dem MBR Bootloader.
     Wenn man "das andere" Betriebssystem starten möchte, müsste im UEFI jedoch immer zwischen UEFI und Legacy/CSM umgeschaltet werden, um "die andere Festplatte" bootbar zu machen.






UEFI Mainboard im Bios-Emulation Modus mit MBR laufen lassen (CSM/Legacy):

Unter UEFI ist es leider ja nicht mehr möglich, ein Betriebssystem auf MBR-Basis zu installieren, wie zum Beispiel Windows XP. Ihr könnt aber zur Not komplett von UEFI in den BIOS-Simulations-Modus wechseln. Die meisten Mainboards, Desktop-PCs und Notebooks mit UEFI-Firmware können beim Systemstart optional ein sogenanntes Compatibility Support Module (CSM) laden, dieses ist eine Bios-Simulation. Bei manchen PCs wird dieses CSM-Modul auch als "Legacy" Modus bezeichnet. Wenn dieser Modus aktiviert wird, funktioniert der PC so, als ob er kein UEFI hätte, sondern ein herkömmliches Bios. In diesem Modus können dann alle Betriebssysteme mit der alten MBR Partitionstabelle installiert werden, so wie in früheren Zeiten.

Wenn Ihr das möchtet, geht in das UEFI-Bios, und schaltet dort den Bootmodus um, von „UEFI“ auf „Legacy-Modus“. Bei anderen Mainboards muss man stattdessen die Funktion "CSM" aktivieren (Stellt aber nicht auf AUTO, sonst schaltet das Mainboard eventuell selbstständig um, ohne dass Ihr gefragt werdet). Anschließend schaltet die Funktion "Secure-Boot" aus. Zuletzt aktiviert die Funktion "External-Boot-Device".  

Falls Ihr bisher schon ein UEFI-Betriebssystem installiert hattet, und nun zu Bios mit MBR wechseln möchtet, gibt es eine wichtige Voraussetzung: Bevor Ihr Windows im MBR-Modus installieren könnt, müssen zuvor erst alle vorhandenen Partitionen auf der Festplatte komplett gelöscht werden. Anschließend könnt Ihr wie bei den bisherigen PCs Eure Betriebssysteme installieren und z.B. mithilfe vom EasyBCD den Bootmanager einrichten, wie das geht wird im Kapitel „Bios-Bootmanger“ näher beschrieben.







Windows 8/10 im MBR-Modus?

Falls Ihr auch Windows 8/10 im MBR-Modus installieren möchtet, hat Microsoft leider ein paar "Hürden" eingebaut. Stellt also vorher sicher, ob Eure Windows 8/10 DVD auch wirklich MBR-tauglich ist: Die meisten von den PC-Herstellern mitgelieferten Wiederherstellungsdatenträger oder Recovery-Partitionen, sowie einige Upgrade-Versionen sind nämlich auf UEFI 64-Bit festgelegt. Sicher klappt es nur mit einer „vollwertigen“ Windows 8/10 Setup-DVD. Eine vollwertige ISO von Windows 10 könnt Ihr jederzeit von Microsoft herunterladen. Aber auch wenn die Installation klappt, kann die Aktivierung der Windowslizenz beim Wechsel zwischen 32 und 64 Bit scheitern, wenn es sich um keine vollwertige Lizenz handelt. Fragt vorher beim Microsoft Kundenservice nach, oder probiert es einfach aus.






Die Einträge im UEFI-Bootmanager bearbeiten:

Um die Reihenfolge der UEFI-Boot-Einträge zu ändern, sowie ein bestimmtes Betriebssystem als "Standard" auszuwählen, könnt Ihr Euch am einfachsten direkt im UEFI einloggen. Startet den PC neu, und drückt kurz nach dem Starten die Taste F2 oder Entf (Del), dadurch wird das UEFI geladen. Welche Taste die Richtige ist, wird im ersten Bild beim Starten meistens auch eingeblendet. Im UEFI angekommen, könnt Ihr diese Einstellungen im Bereich "Boot" dann vornehmen. Eine bebilderte Beispiel-Anleitung findet Ihr auf edv-lehrgang.de.

 Falls Euer UEFI allerdings nicht die richtigen Betriebssysteme als Bootoption anbieten sollte -so wie es eigentlich automatisch funktionieren sollte- könnt Ihr versuchen die Einstellung mit einem separaten Programmen anzupassen:

  1. Das tolle Programm Easy BCD kann seit der Version 2.3 auch mit UEFI Bootmanagern umgehen. Meiner Meinung nach ist die Bearbeitung des Bootmenüs mit EasyBCD am einfachsten.
     
  2. Alternativ könnt Ihr das UEFI auch noch mit dem Programm EasyUEFI korrigieren. Hiermit können ebenfalls UEFI-Boot-Einträge hinzugefügt, gelöscht, oder umbenannt werden.
     


Wichtiger Hinweis: 
 Was bei UEFI bislang noch nicht möglich ist, ist die Funktion, dass bei jedem PC-Start automatisch ein Auswahlmenü eingeblendet wird, in welchem das zu startende Betriebssystem ausgesucht werden kann. Diese Funktion müssten die Mainboard-Hersteller in Ihr UEFI einbauen. Zurzeit ist die einzige Möglichkeit, im UEFI das System, welches "meistens genutzt" wird, als Standard zu wählen. Wenn aber ein anderes Betriebssystem gestartet werden soll, muss beim Booten des PC, manuell die Taste F8, F10 oder F12 gedrückt werden, je nach Hersteller. Nur dann wird ein Boot-Menü angezeigt, in welchem alle Boot-Optionen angezeigt werden.







 

 

Windows von einem USB Stick installieren (UEFI & BIOS):

Falls Ihr Schwierigkeiten habt, mit der DVD das Windows im UEFI-Modus zu installieren, oder falls das Notebook über kein DVD-Laufwerk verfügt, kann man Windows auch mit einem USB Stick installieren. Die Installation geht über USB in der Regel auch schneller als das Installieren über DVD. Falls Ihr das aktuelle Windows 10 von einem USB-Stick installieren möchtet, nutzt am besten das Media-Creation-Tool von Microsoft.
 

  • Der USB Stick braucht hierfür mindestens 4 GB Speicher, (Windows 10 benötigt inzwischen mind. 8 GB), und Ihr solltet für Windows Vista/7 vorzugsweise einen USB 2.0 Anschluss/Stick verwenden, da diese älteren Betriebssysteme noch keinen USB 3.0 Treiber "von Werk aus" mitliefern. Seit Windows 8/10 sind diese aber standardmäßig vorhanden, daher kann hierbei auch ruhig ein USB 3.0 Anschluss genutzt werden.

     
  • Am einfachsten ist die Einrichtung des USB-Stick mit dem kleinen Programm Rufus. Ladet es Euch herunter, (das gibt es auch als Portable, also ohne Installation, dann startet ihr Rufus, haltet die ISO von Windows 7 / 8 /10 bereit, steckt den USB-Stick ein, und Rufus erstellt für Euch einen bootfähigen USB-Stick. Die richtigen Einstellungen in Rufus sind einfach, siehe Screenshot etwas weiter unten:
     
  • Laufwerk: In der obersten Zeile wählt Ihr den USB-Stick aus.

    Partitionsschema: Hier habt Ihr folgende Optionen zur Auswahl:


    Option in Rufus:

    Anwendungsfall:

    MBR Partitionsschema für BIOS oder UEFI:

    Dieses Option braucht Ihr
    für BIOS-Rechner
    MBR Partitionsschema für UEFI:Diese Option braucht Ihr nur dann, falls Euer UEFI-Rechner im MBR-Kompatibilitäts Modus laufen soll.

    GPT Partitionsschema für UEFI

    Diese Option benötigt Ihr
    für UEFI-Rechner








     





Dateisystem: Hier ist der Standard für bootfähige USB-Sticks schon richtig voreingestellt: FAT32.

Größe der Zuordnungseinheit: Auch hier ist der Standard  mit 16 KB in Ordnung.

 

Startfähiges Laufwerk erstellen mit:  ISO-Abbild   (Und dann rechts auf das Icon klicken, um die ISO Datei von dem Windows-Setup auszuwählen.)

Rufus-USB-Stick-Booten


 

  • Wenn Ihr die Einstellungen vorgenommen habt, klickt auf Start, um den USB-Stick von Rufus einrichten zu lassen.

     
  • Anschließend könnt Ihr im UEFI-Bios einstellen, dass von USB gebootet werden soll. Auch beim Booten von USB ist es genauso wichtig wie beim Booten von DVD, den Eintrag mit UEFI auswählen, wenn Ihr Euer Windows im UEFI-Modus installieren möchtet!







     

Windows 10 mit dem Media Creation Tool von einem USB-Stick installieren:


Wenn Ihr Windows 10 mit einem USB Stick installieren möchtet, könnt Ihr am einfachsten die aktuelle ISO-Datei von Windows 10, mithilfe des Media Creation Tool, direkt auf den USB Stick installieren. Besucht dafür die Micosoft Website: Windows 10 herunterladen, und klickt auf  "Tool jetzt herunterladen". Das Media Creation Tool wird heruntergeladen, und wenn Ihr es startet, wählt "Installationsmedium erstellen". Dann fragt Euch der Assistent nach der Sprache / Version / 32 oder 64 Bit. Zuletzt wählt als Laufwerk, den Buchstaben des USB Sticks aus.













  • Umfrage: Welche Betriebssysteme verwendet Ihr im Bootmanager? (Es können mehrere Antworten ausgewählt werden)












    Ergebnis ansehen








 



Bootmanager einrichten mit einem
 herkömmlichen Bios und der MBR-Partitionstabelle:





Bei älteren PCs welche noch mit einem BIOS statt UEFI ausgestattet sind, gibt es nur einen einzelnen zentralen Bootmanager. Bei der Installation eines neuen Betriebssystems wird der bisherige Bootmanager komplett überschrieben. Dadurch können manchmal Konflikte und Probleme entstehen, nämlich dann, wenn der "neue" Bootmanager nicht alle anderen Betriebssysteme auf der Festplatte erkennt. Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie man sich in diesem Fall helfen kann:
 

  • Die richtige Installations- Reihenfolge:
    Am einfachsten ist es, wenn Ihr Windows XP/Vista/7/8/10 einfach nur in der richtigen Reihenfolge installiert, nämlich zuerst immer die älteste Windows Version, danach die neuere Windowsversion, und zuletzt die allerneueste Windowsversion. Bei dieser Vorgehensweise erkennt Windows normalerweise alles automatisch und richtet den Bootmanager selbstständig ein.




  • Ein älteres Windows (z.B. XP) nachträglich zu einem neuen Windows (z.B. Windows 7) installieren: 
    Wenn man hingegen zuerst Windows 8/10 und nachträglich Windows 7 installiert, wird (im Bios-Modus) der vorherige Bootmanager überschrieben und es startet nur noch Windows 7. Das zuvor installierte Windows 8/10 scheint verschwunden. In so einem Falle kann man mithilfe der „Computerreparatur“ den Bootmanager nachträglich installieren. Falls das nicht klappen sollte, verwendet das Programm Easy BCD, siehe nächster Punkt.




  • Den Bootmanager bearbeiten mit EasyBCD: EasyBCD
    Mit dem Programm EasyBCD kann man den Bootmanager anpassen. Dank der sehr einfachen Bedienung, ist das Bearbeiten des Bootmanager ein Vergnügen. Es können alle Einstellungen sehr komfortabel vorgenommen werden. Die aktuelle Version 2.3 von Easy BCD, läuft unter allen Windows Versionen, also: XP / Vista / 7 / 8 und 10. 

    Momentane Einstellung: Startet also EasyBCD, wählt die Deutsche Sprache und seht unter „Momentane Einstellung“, eure "aktuelle Situation" des Bootmanagers an.

    Start-Menü bearbeiten: Hier könnt Ihr aktuelle Einträge im Bootmanager löschen, die Reihenfolge sortieren, die Einträge umbenennen und wählen welches System voreingestellt geladen werden soll. Außerdem könnt Ihr die Zeit einstellen, nach wie vielen Sekunden dies geschehen soll.

    Neuen Eintrag hinzufügen: Unter diesem Punkt könnt Ihr Eurem
     Bootmanager ein fehlendes Betriebssystem hinzufügen. Wählt einfach den Typ des Betriebssystems, schaltet die automatische Laufwerkserkennung aus, und wählt dann das Festplatten-Laufwerk, auf welchem dieses Windows installiert ist, z.B. Laufwerk E: und klickt dann auf Eintrag hinzufügen.

    Zum Beispiel könnt Ihr hier dem neuen Windows 8/10 Bootmanager direkt Windows XP/Vista/7 hinzufügen, ohne den Umweg über „Frühere Versionen“. Mit EasyBCD können sogar Linux-Systeme dem Windows-Bootmanager hinzugefügt werden.


    Tipp: Ihr solltet nicht die Funktion deaktivieren, dass das System automatisch nach 30 Sekunden startet. Unter manchen Umständen wird die Tastatur im Bootmanager noch nicht erkannt, und dann kann man garkein System mehr starten.... ;-)






  • Der neue Windows 8 Bootmanager: 
    Eine Neuerung bei Windows 8 ist der neue grafische Bootmanager, in welchem schon direkt einige Optionen (wie z.B. Computerreparatur und die Booteinstellungen) ausgewählt werden können. Wenn man aber parallel zu Windows 8 auch noch ein Windows XP/Vista/7 installiert hat, bringt der grafische Windows 8 Bootmanager leider einen Nachteil mit sich. Denn wenn eins der alten Betriebssysteme gestartet werden soll, und man dafür den Eintrag „frühere Betriebssysteme“ auswählt, wird erst ein PC-Neustart gemacht, bevor endlich der alte (schwarze) Bootmanager angezeigt wird. Wenn man also oft das frühere Windows, statt Windows 8 benutzen möchte, ist das recht umständlich. In diesem Fall könnt Ihr aber im Windows 8 Bootmanager eine Einstellung ändern, nämlich dass immer der alte Bootmanager, nämlich "frühere Windows Versionen" gestartet wird. Am besten stellt die Zeit auf 5 Sekunden. Von nun an erscheint bei jedem PC Start der alte Bootmanager von Windows XP/Vista/7, mit einem zusätzlichen Eintrag für Windows 8.




     
  • Der neue Windows 10 Bootmanager: 
    Bei Windows 10 wurde der grafische Bootmanager im Vergleich zu Windows 8 nochmal etwas verbessert: Wenn der Nutzer Windows 10 als Standard einstellt, und auch Windows 10 bootet, dann erscheint in Zukunft immer der grafische Bootmanager.
    Wenn der Nutzer aber ein früheres Betriebssystem als Standard einstellt, z.B. Windows 7, und dieses bootet, dann erscheint in Zukunft immer der frühere Bootmanager. Es ist also nur "einmal" beim Wechsel des System ein zusätzlicher Neustart erforderlich und nicht mehr "jedes Mal" wenn man Windows 7 booten möchte. Außerdem kann man hierbei, wenn man doch immer Windows 10 starten möchte, auch die Vorzüge des grafischen Bootmanagers nutzen.

     Wenn man den grafischen Bootmanager aktiviert hat, und unter Windows 10 "PC neu starten" wählt, dann wird übrigens auch automatisch der alte Bootmanager geladen.





  • Bootmanager Einträge anpassen mit Windows-Boardmitteln: 
    Das Menü um die Reihenfolge auszuwählen, welche Windows-Version an erster Stelle erscheinen soll - sowie die Zeit, nach wie viel Sekunden dieses automatisch starten soll, findet Ihr unter Windows: Rechtsklick auf Computer / Dieser PC  im Windows Explorer – Eigenschaften – Reiter Erweitert – Und dort unten bei "Starten und Wiederherstellen" auf: Einstellungen – Hier könnt Ihr oben die gewünschten Einstellungen vornehmen. Bei Windows 8/10 kann diese Einstellung auch direkt im grafischen Bootmanager vorgenommen werden.

     Wenn Ihr die Einträge im Bootmanager umbenennen möchtet, geht das am einfachsten mit EasyBCD, wie oben beschrieben. Wenn Ihr aber nicht extra EasyBCD installieren möchtet, klickt auf Start und gebt in der Suche CMD ein - und klickt mit rechter Maustaste auf das Suchergebnis CMD.exe - Als Administrator starten. In dem neuen schwarzen Fenster gebt den Befehl 
    bcdedit ein und drückt Enter. Wenn Ihr 2x Windows installiert habt, seht Ihr 3 Einträge.
     Euer aktuell gestartetes Windows ist mit {current} markiert - um dieses umzubenennen gebt folgenden Befehl ein:

    bcdedit /set {current} description "Mein neuer Name"
    Beim nächsten Neustart des PCs hat Euer Windows im Bootmanager den Namen "Mein neuer Name".
    Um den Eintrag des anderen Windows ebenfalls umzubenennen, könnt Ihr am einfachsten das andere Windows starten und dort den gleichen Befehl anwenden.
     Unter 
    diesem Link findet Ihr von dem User "unawave" diesen Vorgang noch etwas ausführlicher beschrieben, und hier findet Ihr einen Screenshot





  • Nur bei Fehlern: Bootmanager reparieren bei Windows Vista/7 und 8/10:
    Falls der Bios-Bootmanager einen Defekt hat und Windows deswegen nicht startet, kann man ihn mit folgenden Befehlen neu schreiben lassen: Legt die Windows DVD ein und startet von dieser den PC. Drückt beim Booten von der DVD die Tastenkombination Shift + F10. Dadurch wird die Eingabeaufforderung gestartet:
    • Dort angekommen, tippt den Befehl BOOTREC /FIXMBR ein, drückt Enter und bestätigt eventuelle Nachfragen. Dieser Befehl schreibt den MBR "Master Boot Record" neu, welcher für die sogenannte Partitionstabelle zuständig ist.
       
    • Anschließend tippt den Befehl BOOTREC /FIXBOOT ein, drückt Enter und bestätigt wieder eventuelle Nachfragen. Dieser Befehl schreibt eine neue Bootmanager Datei "bootmgr", und hilft, wenn der vorhandene Bootmanager einen Defekt hat, oder wenn dieser fehlt.
       
    • Auch folgenden Befehl könnt Ihr noch eingeben: BOOTREC /SCANOS prüft, ob es noch weitere Windowsinstallationen gibt und fragt Euch, welche Betriebssysteme in den Bootloader aufgenommen werden sollen. 
       
    • Den letzten Befehl könnt Ihr ausprobieren, falls die oberen 3 nicht geholfen haben:
      BOOTREC /REBUILDBCD Hiermit wird ein komplett neuer Bootmanager aufgesetzt.





  • Nur bei Fehlern: Bootmanager reparieren 2000/XP: 
    Falls der 
    Bios-Bootmanager einen Defekt hat und Windows deswegen nicht startet, kann man ihn mit folgenden Befehlen neu schreiben lassen: Geht in die Reparaturkonsole R von der Windows XP CD (wie Ihr diese startet, wird im Kapitel "Mehrmals Windows 2000/XP auf einem PC", beschrieben). Dort angekommen, tippt den Befehl FIXMBR ein und drückt Enter und bestätigt eventuelle Nachfragen. Anschließend tippt den Befehl FIXBOOT C: ein und drückt Enter und bestätigt wieder eventuelle Nachfragen. Um den PC Neu zu starten tippt Exit ein.




  • Mehrmals Windows 2000/XP auf einem PC: (mit XP-Boardmitteln)
    Falls jemand mehr als ein XP Betriebssystem an einem PC gleichzeitig nutzen möchte, benötigt er natürlich auch den Windows Bootmanager. Am einfachsten richtet man diesen mit Easy BCD ein, aber es ginge mit folgenden Schritten auch ohne Zusatzprogramm:

    Installiert hierbei Euer XP auf die verschiedenen Festplatten, und wenn dann beim Starten des PCs keine Frage kommt, welches Windows denn nun gestartet werden soll, dann nehmt folgende Schritte vor:
     Legt die Windows XP CD ein und startet von dieser den PC – Es erscheint der schwarze und blaue Hintergrund. In dem ersten Menü, wo man dann Windows installieren könnte, drückt dann NICHT Enter, sondern die
     R Taste. Dann startet die Konsole und es kommt eine weitere Frage, nämlich für welche Windows Installation die Konsole gestartet werden soll, das ist meistens die 1. Tippt also 1 ein und drückt Enter – Nun werdet Ihr nach dem Administratorpasswort gefragt. (Nicht von einem Benutzerkonto) Lasst es leer, wenn keins vergeben wurde, Enter)
     Nun tippt den Befehlt 
    BOOTCFG /REBUILD ein und drückt Enter. Es werden alle Windowsinstallationen gesucht und angezeigt. Tippt J ein, um die gefundene Windowsinstallation hinzuzufügen. Dann folgt die Bezeichnung (Ladekennung) dieser Installation, und in der dritten Zeile (Ladeoptionen) einfach leer lassen und wieder Enter drücken. Um den PC Neu zu starten, wenn Ihr fertig seid, tippt Exit ein.
     (Bei manchen Windows XP CDs fehlt die Reparatur-Konsole, da gib es nicht die Möglichkeit die "R" Taste zu drücken, in diesem Falle könnt Ihr versuchen, Euch eine andere XP-CD auszuleihen, oder Ihr verwendet doch das Programm Easy BCD)
    .





  • Wo wird der Bootmanager gespeichert? (Erstinstallation war Windows 95, 98, Me 2000, XP, oder Vista)
    Wenn Windows 95, 98, Me 2000, XP, oder Vista zum ersten Mal auf einer Festplatte auf dem PC installiert wird, speichern diese Systeme den Bootmanager auf die Festplatte C: ab. 
    (unter BIOS, nicht UEFI) Denn C: ist die Partition, welche als "Aktiv" markiert wird. Egal welches Windows später dazu installiert wird, (also nicht nur die alten Windows Versionen, sondern auch Windows 7 und 8), wird immer der Bootmanager auf der aktiv gesetzten Festplatte überschrieben. Wenn man also nie manuell eine andere Partition aktiv setzt, befindet sich der Bootmanager immer auf C: Es wird nie ein zweiter Bootmanager installiert. Ein Beispiel: Es wurde zuerst auf einem PC Windows XP auf C: installiert - der XP Bootmanager befindet sich dann ebenfalls auf der aktiven C: Festplatte. Wird Windows 7 später auf D: installiert - dann überschreibt der Windows 7 Bootmanager den alten XP Bootmanager auf der C: Festplatte.
     Hier findet Ihr noch ausführlichere Details dazu: 
    Boot-Manager




     
  • Wo wird der Bootmanager gespeichert? (Erstinstallation war Windows 7, 8, 10)
    Wenn hingegen Windows 7 / 8 /10 zum ersten Mal auf einer Festplatte installiert wird, legt Windows eine kleine versteckte System-Partition (System-Reserviert) an, mit z.B. 500 MB (~1% der Größe der C:) Partition. Windows 7/8/10 markiert dann nicht mehr C: als Aktiv, sondern diese neue 500 MB System-Partition, und speichert auf dieser den Bootmanager ab. Spätere Windows-Installationen, würden den Bootmanager immer auf dieser versteckten aktiven Partition "System-Reserviert" überschreiben. 






  • Bootmanager auf System-Festplatte (z.B. SSD) installieren, statt auf Daten-Festplatte: (nur nötig wenn Ihr mehrere physikalische Festplatten in einen PC einbaut)
    Wenn Ihr bisher eine herkömmliche Daten-Festplatte hattet und nun eine SSD Festplatte kauft, würde der Bootmanager auf der (alten) Daten-Festplatte installiert, weil die Partition der Datenfestplatte von früher noch als "Aktiv" gekennzeichnet ist. Es fällt zwar zunächst nicht auf, aber wenn Ihr die Datenfestplatte irgendwann austauscht oder die Partitionen darauf löscht, wird es dazu kommen, dass das Windows von der SSD-Festplatte nicht mehr startet, weil eben dann der Bootmanager fehlt.
    Um dieses zu vermeiden, solltet Ihr beim Wechsel der System-Festplatte folgende Schritte unternehmen, damit der Bootmanager immer auf der neuen System-Festplatte landet und nicht auf der Daten-Festplatte:
    Baut die neue System-Festplatte (z.B. SSD) in den PC ein und schließt diese zur Sicherheit an den ersten SATA-Port an. Welcher das ist, das findet Ihr im Mainboard-Handbuch. Weiterhin stellt im Bios ein, dass diese SSD-Festplatte die erste Boot-Festplatte ist. Zudem stöpselt die bisherige Festplatte aus, (SATA Datenkabel herausziehen) sodass nur die neue Boot-Festplatte "als einzige" angeschlossen ist. Dann bootet Ihr von der Windows DVD und installiert Windows. Da keine andere Festplatte vorhanden ist, wird Windows den Bootmanager auf der neuen Festplatte installieren. Nach Abschluss der Windows-Installation könnt Ihr das SATA Datenkabel der bisherigen Festplatte wieder "einstöpseln" (an den zweiten SATA-Port. Danach geht ins Bios und vergewissert Euch erneut, dass von der neuen Boot-Festplatte (z.B. SSD) an erster Stelle gebootet wird, anstatt von der Daten-Festplatte.





  • Bootmanager "nachträglich" auf Boot-Festplatte (z.B. SSD) installieren: (Vista, 7/8/10)
    Wenn der Bootmanager versehentlich auf der Datenfestplatte installiert wurde, anstatt auf der Boot-Festplatte, könnt Ihr mit folgendem Trick den Bootmanager nachträglich auf der Boot-Festplatte installieren. Stöpselt das SATA-Kabel von der Datenfestplatte aus, und stellt (zur Sicherheit) sicher, dass die Betriebssystem-Festplatte als einzige am ersten SATA-Port angeschlossen ist. (Welcher das ist, das findet Ihr im Mainboard-Handbuch.) Stellt im Bios ein, dass von dieser System-Festplatte gebootet wird. Dann startet von Eurer Windows DVD. In dem Menü "Jetzt installieren" klickt auf "
    Computerreparatur". Windows findet den Fehler und Ihr klickt auf "Reparieren und Neu starten". Wiederholt diese Reparatur noch zwei weitere Male, um sicherzugehen dass Windows den Bootmanager wirklich vollständig repariert. Testet nun, ob Windows nun startet. Wenn ja, stöpselt Ihr die Datenfestplatte wieder ein und stellt im Bios ein, dass von der System-Festplatte gestartet wird, statt von der Daten-Festplatte.


     




  • Bei einer nachträglichen Installation von einem älteren Windows (z.B. XP), den bisherigen Bootmanager (z.B. Win 7/8/10) beibehalten: (Nur für Fortgeschrittene)
    Wenn man ein altes Betriebssystem nachträglich installieren möchte (z. B. Windows 7), aber den aktuellen (neueren) Bootmanager beibehalten möchte, (z.B. den von Windows 8/10) gibt es einen weiteren Trick. Denn Windows schreibt den Bootmanager ja immer in die Partition, welche als „aktiv“ markiert ist. Dieses Verhalten können wir "nutzen": In der Datenträgerverwaltung von Windows (Rechtsklick auf Computer/Dieser PC -> Verwalten - Datenträgerverwaltung) können wir nachschauen, welche Partition im Moment als "Aktiv" gekennzeichnet ist, vermutlich die 500MB-Partition „System Reserviert“ - oder die "C:\" Partition. Merkt Euch gut, welche Partition hier "Aktiv" ist(!) Nun erstellen wir eine neue leere Primäre Partition, z.B. „E:“ und rechtsklicken diese - „Partition als aktiv markieren“. Am besten wählt Ihr eine etwas andere Größe der Partition, als Euer bisheriges Windows, damit Ihr die beiden Partitionen C: und E: in Zukunft "eindeutig" voneinander unterscheiden könnt.
    Achtung: Bei einem PC Neustart startet das bisherige Windows 10 nun solange nicht mehr, bis wieder die bisherige Partition als Aktiv gekennzeichnet ist!
    Dann installieren wir Windows 7 auf diese E:\ Partition. Der Win 7 Bootmanager wird nicht den bisherigen Windows 8/10 Bootmanger auf C:\ (oder System Reserviert) überschreiben. Windows 7 wird stattdessen seinen eigenen Bootmanager auf E:\ schreiben, weil jetzt ja E:\ aktiv ist. Nach der Installation von dem Win 7, starten wir erneut die Datenträgerverwaltung (unter Windows 7) und setzen wieder die frühere Partition („System“ - oder die C:\) auf „aktiv“ – so wie es am Anfang war. 
    Hinweis: Beachtet, dass unter der Windows 7 Datenträgerverwaltung die frühere Windows 10 Partition jetzt vielleicht den Buchstaben F:\ zugewiesen bekommen hat. Wenn Ihr aber unterschiedliche Größen der Win7 / Win10 Partitionen gewählt hattet, könnt Ihr anhand der Größe erkennen, welche Partition die "Richtige" ist.

     Beim Neustart startet nun wieder Windows 8/10 und dessen Bootmanager ist "gerettet". Damit wir aber nun auch ein Bootmanger-Auswahlmenü angezeigt bekommen, können wir mit 
    EasyBCD den fehlenden Eintrag für Win 7 hinzufügen.

     Das Ganze funktioniert auch im umgekehrten Falle, also falls wir unseren alten Win7 Bootmanager "retten" wollten, während wir Win 10 installieren.

     





  • Festplatte größer 2 TB in voller Größe nutzen: (Nur relevant wenn Ihr einen PC ohne UEFI verwendet)
    Wer eine größere Festplatte als 2 TB verwenden möchte, also zum Beispiel eine mit 4 TB,  kann diese nur auf neuen PCs mit UEFI "uneingeschränkt" nutzen. Denn nur UEFI unterstützt im vollen Umfang die neue GPT-Partitionstabelle, während ältere PCs mit BIOS ja die MBR-Partitionstabelle nutzen.

     

  • Wenn Ihr eine Festplatte über 2 TB aber lediglich als "Datenfestplatte" nutzen möchtet, wenn also kein Windows darauf installiert werden soll, dann geht das auch ohne UEFI, mit einem herkömmlichen Bios: Geht in die Datenträgerverwaltung von Windows und löscht alle vorhandenen Partitionen der  Festplatte. (Sichert natürlich vorher Eure Daten) Dann macht einen Rechtsklick LINKS  in der Zeile der Festplatte (an der Stelle wo Online steht) und wählt: In GPT-Datenträger konvertieren.

    Dieses geht leider nicht mehr mit Windows XP 32 Bit, dieses kann weder GPT-Laufwerke herstellen, noch einlesen oder beschreiben. Nur Windows XP mit 64 Bit ist dazu in der Lage.

     Windows Vista mit SP1, sowie Windows 7 + 8 + 10 können sowohl in der 32 Bit Version, sowie natürlich auch in der 64 Bit Version, mit GPT-Datenfestplatten umgehen.


     
  • Oder Ihr belasst die Festplatte einfach im MBR-Modus, dann können alle Betriebssysteme damit etwas anfangen, es werden halt nur die ersten 2 TB der Festplatte benutzt.
     
  • Ausnahme: Manche externen USB-Festplatten umgehen das Problem mit der 2 TB Grenze, indem sie sich nicht wie üblich mit "512-Byte-Sektoren", sondern mit 4-KByte-Sektoren am System anmelden. Auf diesem Wege lässt sich die 2-TB-Beschränkung des MBR bis auf 16-TB erweitern.
     
  • Wenn Ihr eine z.B. 4 TB große Festplatte auch als Systemfestplatte nutzen, also darauf Windows installieren möchtet, geht das nur wenn Ihr UEFI nutzt, wenn Euer Betriebssystem also im UEFI-Modus installiert wird. Dazu benötigt Ihr ein Mainboard mit UEFI, und wie schon in der Tabelle oben geschrieben: Ab Windows Vista SP1, Windows 7/8/10 in den jeweiligen 64-Bit Versionen.






Ich hoffe Ihr habt eine zufriedenstellende Lösung gefunden,
 und wünsche Euch nun viel Vergnügen mit Eurem Multi-Boot-System! 





 




Letzte Änderung: 24.01.2021 17:15:27

 

Vielen Dank für die Grafik "Festplatte":
© Oliver Moosdorf  / pixelio.de



 




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