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Nachdem wir uns nun im ersten Kapitel mit den Voraussetzungen beschäftigt haben, und im zweiten Kapitel über den christlichen Glauben gesprochen haben, möchte ich nun zu „Gottes Wort“ selbst kommen. Anstatt nur über den Glauben zu sprechen, könnt Ihr Euch in den folgenden Kapiteln selbst einen eigenen Eindruck verschaffen. Denn nur wenn ein Leser durch eine „eigene persönliche Erkenntnis“ etwas versteht, wird diesem der Glaube zu einem glücklicheren Leben verhelfen. Es nützt nichts, wenn ich Euch schreibe „Tut dies“ oder „glaubt jenes“ – solange Ihr nicht aus eigener Erkenntnis selbst davon überzeugt seid. Daher möchte ich Euch nun herzlich einladen, Euch von Gottes Liebe und Weisheit beschenken zu lassen:
An wen richtet sich Gottes Wort? |
Selbstverständlich ist Gott ein Gott aller Menschen. Schauen wir aber auch einmal ins Matthäus-Evangelium, in der Bergpredigt gibt uns Jesus Christus Antworten zu diesen Fragen. Es lohnt sich die folgenden Verse bewusst zu lesen und nachzufühlen was sie eigentlich bedeuten. Denn jede einzelne Zeile hat eine solch umfassende Bedeutung, dass man ein separates Kapitel dazu schreiben könnte:
"Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. |
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Könnt Ihr die Annahme und Liebe aus diesen Worten wahrnehmen? Menschen die "geistig arm" sind, die Leid tragen, oder welche verfolgt werden, sind aus Gottes Sicht „Selig“, das bedeutet: "Seid glücklich, denn Gott liebt Euch!". Denn obwohl es ihnen in diesem Leben auf der Welt scheinbar schlecht geht, ist Gott aber auf Ihrer Seite. Während auf der Welt meistens nur Erfolg und Macht gewürdigt werden, nimmt Gott hingegen die Menschen an, welche schwach, sanftmütig und friedfertig sind. Weiterhin spricht Christus nicht nur eine bestimmte Gruppe an, z.B. die Christen und Juden, sondern alle Menschen. Während viele Religionen sich nur an „Ihre Mitglieder“ wenden, gilt Gottes Angebot für alle Menschen welche auf der Welt leben, egal welcher Religion sie angehören. Ein Christ, ein Jude, ein Moslem, ein Afrikaner oder Asiat. Sie sind allesamt „gleichwertig“ selig, wenn diese z.B. Leid tragen, Barmherzigkeit leben, usw.!
Christus kommt zu uns Menschen auf die Welt, |
"Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. |
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Aber nicht nur schwache und friedfertige Menschen spricht Gott an. Sogar die „Sünder“ werden von Gott eingeladen. Denn das Wort Sünde hat in Wirklichkeit eine andere Bedeutung als wie wir sie normalerweise verstehen: Sünde bedeutet nämlich lediglich: „Etwas tun, was uns von Gott trennt“.
"Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm. |
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Benedikt von Nursia und Scholastika
Was gibt es Schöneres, als die Stimme des Herrn, der uns einlädt?
Seht, in seiner Güte zeigt uns der Herr den Weg zum Leben. Öffne das Ohr deines Herzens!
Hören wir mit aufgeweckten Ohren!
(Benedikt von Nursia)
Dieses finde ich ganz besonders bemerkenswert, und man kann es „wie ein Beweis“ für Gottes Existenz nehmen. Denn wo bitte auf der Welt würde jemand sagen: „Du bist ein Sünder? Ja dann komm doch her zu mir, ich will Dich lieben!“ Nein, auf der Welt geht es meistens leider ganz anders zu: „Was Du bist ein Sünder? Dafür hast Du eine Strafe verdient!“
Bitte missversteht mich aber nicht: Gott liebt den Sünder, aber nicht die Sünde. Jeder Sünder ist bei Gott willkommen, Gott fordert aber natürlich, dass wir unser Handeln überdenken und schauen, was "mir" und "dem anderen" gut tut - was ihn heilt und glücklich macht. Gott weiß ja ganz genau, aus welchen Gründen wir Menschen „Fehler machen“ – und das dies nicht immer mutwillig geschieht, sondern oft aus der Not, aus der Schwäche heraus. (Auf diese Themen werde ich in späteren Kapiteln detaillierter eingehen.)
Auch der Apostel Paulus schreibt in seinen Briefen von der Annahme Gottes. Paulus selbst war – bevor er von Gott gerufen wurde – ebenfalls ein „Sünder“. Als er aber "durch Gottes Ruf", der ihn einholte, Gott erkannte, wurde Paulus zu einem der wichtigsten Apostel und Beispiel für echte Bekehrung und tiefem Glauben. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der christliche Glaube weltweit verbreitet hat, und dass Christi Botschaften in "seinem Sinne" interpretiert wurden:
"Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat und in das Amt eingesetzt, mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan, im Unglauben. |
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Wer nun diese Worte liest, dem wünsche ich von Herzen, dass er Gottes Liebe und Gnade für sich annehmen kann. Denn wer Gottes Angebot annimmt, wird sich ebenfalls auch von Gott angenommen fühlen (beides bedingt einander), und dadurch automatisch schon glücklicher als jemand, der "allein" bleibt. Lasst Euch nicht von „zweifelhaften“ Gedanken davon abbringen, an das Gute zu glauben! Denn auf alle Zweifel (Warum gibt es dann das Leid, usw.) gibt uns Gott durch die Bibel Antworten. Wir brauchen nur ein wenig Geduld, um Gott zu verstehen und die Wahrheit zu erkennen.
"Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch!" |
Gott (von althochdeutsch got: anrufen).
Der Name Jesus leitet sich von der griechischen Form des hebräischen Namens Josua oder Jehoschua
(hebräisch: „Jahwe errettet”) ab.
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Wir sind von Gott in seine Nähe gerufen.
(Hermann Gilhaus)
Warum wird Gott Vater genannt, wenn nicht deshalb,
dass seine Kinder ihn anrufen?
(Hildegard von Bingen)
Die einen fürchten, Gott zu verlieren,
die anderen, ihn zu finden.
(Blaise Pascal)
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.
Man wird ja auch kein Auto, wenn man sich in eine Garage stellt.
(Albert Schweitzer)
Das Himmelreich wird uns allen angeboten,
aber es wird uns nicht nachgeworfen.
(Anselm Grün)
Es gibt nichts Mächtigeres in der Welt als den Aberglauben.
Dieser ist die Königin und Kaiserin über alles,
was hoch ist in der Welt; aber vor Gott ist er ein Greuel.
Der Aberglaube verleugnet und verachtet nicht allein Gott, sondern auch den Nächsten.
(Martin Luther)
Die auf den Herrn vertrauen, schöpfen immer neue Kraft.
Es wachsen ihnen Schwingen gleich einem Adler,
sie laufen und werden nicht müde,
sie gehen und werden nicht matt.
(Unbekannt)
"Schenk mir, o Gott, Verstand, der Dich erkennt,
Eifer, der Dich sucht, Weisheit, die Dich findet,
einen Wandel, der Dir gefällt,
Beharrlichkeit, die gläubig Dich erwartet,
Vertrauen, das am Ende Dich umfängt."
(Thomas von Aquin)
Wir werden den Christus, in dem Gott auf diese Erde kam,
nur noch verstehen, wenn uns der Gott des Himmels auch zu einem Gott der Erde geworden ist.
(Jörg Zink)
Beten ist der Herzschlag des Glaubens.
Bei Gott sind wir immer erwartet,
immer willkommen,
ohne jede Vorbedingung.
(Hans-Jürgen Vogelpohl)
Das gebeugte Knie und die hingehaltenen leeren Hände,
sind die beiden Urgebärden des freien Menschen.
(Alfred Delp)
Was Gott an und für sich ist, wissen wir so wenig als ein Käfer weiß, was ein Mensch ist.
(Ulrich Zwingli)
Der dich geschaffen hat ohne dein Zutun,
gibt dir die Rechtfertigung nicht ohne dein Zutun.
(Augustinus)
Die Gotteserfahrung erfüllt unsere tiefste Sehnsucht.
(Anselm Grün)
Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat,
sondern da, wo man verstanden wird.
(Christian Morgenstern)
Es ist jämmerlich, sich zufrieden zu geben mit den Worten:
Ich bin nicht religiös veranlagt – wenn es doch einen Gott gibt, der uns haben will.
Es ist eine Ausrede.
(Dietrich Bonhoeffer)
Ich glaube nicht an Gott, ich kenne ihn.
(C.G. Jung)
Liebe Karo,
*So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.*
(Röm. 13,10)
Danke, für dein liebevolles Geschenk!
Herzlichen Dank für die Abdruckgenehmigung aus der:
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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Letzte Änderung: 24.01.2021 17:21:41
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